Al-Kaida gegen „Islamischen Staat“: Bruderkrieg der Jihadisten
Der „Islamische Staat“ steht in offener Konkurrenz zu Al-Kaida, die die Organisation einst kräftig unterstützte. Der Konflikt zwischen den Jihadisten hat tiefe Wurzeln.
Al-Kaida & Co: Vergessener Jihad in Ostafrika
Der globale Konflikt um die Vormacht im Jihadismus-Universum zwischen Al-Kaida und dem „Islamischen Staat“ ist auch in Somalia angekommen.
Al-Kaida-Veteran Abu Firas al-Suri getötet
Schlag gegen einen der letzten echten Veteranen der Al-Kaida: Bin Ladens alter Wegbegleiter in Syrien getötet.
Al-Kaida in Syrien: „Gefahr, über die niemand spricht“
Die von Osama bin Laden gegründete Gruppe Al-Kaida wird aktuell unterschätzt, meint die Analystin Katherine Zimmerman.
Tödliches Leck: Jemenitischer Al-Kaida-Anführer getötet
Nasser al-Wuhayshi, Chef der al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel, ist das jüngste Opfer in einer Reihe tödlicher US-Drohnenangriffe, was Spekulationen über eine Geheimdienstinfiltration nährt.
Was von den Rebellengebieten in Syrien noch übrig ist
Die nächste Offensive des syrischen Regimes steht wohl bevor: Viel gibt es nicht mehr zu erobern, oppositionelle Rebellen kontrollieren nur mehr drei Gebiete im Land.
Jabhat an-Nusra und al-Kaida: Chronologie einer Spaltung
Spaltung folgte Spaltung in Syrien – das Ergebnis: al-Kaida wurde vorerst marginalisiert. Jihadisten gibt es dennoch genug.
Ägyptens Jihadisten im Sinai
Titelbild:„egypt_0109“ von Nicholas Brown, Lizenz: (CC BY 2.0)
Der Sinai wird von einer Welle der Gewalt heimgesucht. Dahinter stecken immer mehr jihadistische Gruppen, die teilweise untereinander verfeindet sind. Überblick über die wichtigsten radikal-islamischen Gruppen in Ägypten.
Al-Kaida: Bin Ladens vergessene Gotteskrieger
Titelbild: U.S. Navy Photo by 1st Class Preston Keres.
Trotz zahlreicher Niederlagen dominiert der „Islamische Staat“ die Schlagzeilen. Ein Player in der jihadistischen Welt ist beinahe in Vergessenheit geraten: Die al-Kaida ist allerdings alles andere als verschwunden.
Al-Kaidas Bombenhirn bastelt weiter
Nach dem Tod des AQAP-Emirs bleibt der Mastermind zahlreicher Attentatsversuche, Ibrahim al-Asiri, weiter unentdeckt.
Brutalität als Strategie des „Islamischen Staates“
Die Extremisten des „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ stellen ihre Gräueltaten nicht grundlos gerne zur Schau.
Jihadisten-Jubel über Donald Trumps Sieg
Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, „die Scheiße“ aus dem Islamischen Staat zu bomben. Nach seinem Sieg freut das ausgerechnet die Anhänger der radikal-islamischen Extremisten.
Der große Raubzug
Titelbild: „Village Morning, Yemen“ von Rod Waddington, Lizenz: CC BY-SA 2.0)
Illegaler Kulturgüterhandel: Im Windschatten der menschlichen Tragödien im im Jemen, Irak und Syrien läuft das große Geschäft: Die Überlebenden werden ihres kulturellen Erbes beraubt.
Vom Wiener Fußballplatz in den syrischen Jihad
Ein gebürtiger Österreicher ist aufgebrochen, um im syrischen Bürgerkrieg in den Jihad gegen Assad zu ziehen, und gestorben. Seinem Beispiel folgen immer mehr junge Männer.
Die schwarze Fahne der Miliz "Islamischer Staat"
Wien – Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Wolfgang Brandstetter und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner haben Mitte September ein Maßnahmenpaket gegen Extremismus vorgestellt. Neben einer Reihe anderer Maßnahmen planen die ÖVP-Minister auch eine Verschärfung des Abzeichengesetzes. Dieses sieht vor, dass die Symbole und Abzeichen von Organisationen wie IS und al-Kaida nicht mehr öffentlich gemacht werden dürfen.
Die deutsche Regierung hat bereits zuvor der radikalislamischen Organisation alle Aktivitäten in Deutschland verboten. Das Verbot betreffe jede Beteiligung an der IS, auch Propaganda in sozialen Medien und das Tragen von Kennzeichen.
Damit folgt sie einer in Medien und Öffentlichkeit oft gestellten Forderung: dem Verbieten von „IS-Fahnen“, „IS-Logos“ und „IS-Symbolen“. Doch was sind „IS-Symbole“ eigentlich? Die Kämpfer der IS schwenken weder Fahnen mit der Bezeichnung „Islamischer Staat“ noch ein einzigartiges Logo, sondern eine schwarze Fahne mit zwei arabischen Schriftzügen.
Fahnen des Propheten
Zwar verwendet IS diese Symbolik durchgängig für alle Gebäude, Fahrzeuge, Uniformen und in Propagandavideos, doch sind die IS-Kämpfer nicht die einzigen, die sich dieser Fahnen bedienen: Fundamentalistische Gruppen in Libyen, Tunesien, Ägypten und im Jemen verwendeten die heute als „IS-Symbole“ bezeichneten Fahnen schon vor geraumer Zeit: Von der Ansar al-Sharia in Libyen über Islamisten in Tunesien bis hin zur „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP), deren Dachorganisation, die Al-Kaida, mit der IS sogar verfeindet ist, verwenden viele Gruppen die exakt gleiche Fahne wie IS. (Fotos dazu auf derStandard.at)
Der Ursprung der von der IS verwendeten Symbolik liegt tief in der islamischen Geschichte: Überlieferungen zufolge verwendete der Prophet Mohammed zwei Fahnen, einerseits eine unbeschriftete weiße Fahne, andererseits eine ebenfalls unbeschriftete schwarze Fahne, die den Namen Rayat al-Uqab („Fahne des Adlers“) trug. Nach dem Tod des Propheten verwendeten zunächst seine unmittelbaren Nachfolger, die „rechtgeleiteten Kalifen“, dann unterschiedliche Dynastien die Farben weiter.
Suche nach Legitimität
Islamische Bewegungen griffen die schwarze Fahne im Lauf der Geschichte immer wieder auf. Jihadistische Gruppen, die das frühe islamische Zeitalter idealisieren, begannen die Symbolik im 21. Jahrhundert in Propagandavideos zu verwenden und entwickelten sie weiter. Im Fall der IS wurden der schwarzen Fahne die beiden Teile der Shahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, hinzugefügt. Der erste Teil – „Es gibt keinen Gott, außer (den einen) Gott“ – steht in weißer Schrift im oberen Teil der Fahne; der zweite Teil der Shahada – „Mohammed ist der Prophet Gottes“ – wurde in Form des Siegels des Propheten, das Mohammed in seiner Korrespondenz verwendete, hinzugefügt.
Es ist eine Symbolik, die der IS die gewünschte Legitimität und den Anspruch, ein Staat für alle Muslime zu sein, verleihen soll. Wohl nicht ohne Kalkül, denn gleichzeitig sind es Symbole, gegen die auch gemäßigte Muslime letztlich nichts vorbringen können, da sowohl die schwarze Fahne als auch das islamische Glaubensbekenntnis und das Siegel des Propheten im Islam als historisch belegt und als legitime Symbole angesehen werden.
Um das zu untermauern, veröffentlichte die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ (ISI), der Vorgänger der heutigen IS, Anfang 2007 ein Dokument, in der sie die „Legitimität der Fahne des Islams“ darlegten. Darin behaupteten die Extremisten unter Berufung auf islamische Gelehrte, die verwendete Fahne sei sogar eine exakte Kopie der Fahne des Propheten Mohammed.
Im Libanon wurden User dazu aufgerufen, Fahnen, die IS verwendet, zu verbrennen.
Wer also die Fahne, die die IS verwendet, verbietet (bzw. sogar verbrennt, wie dies derzeit Aktivisten im Libanon machen), verbannt kein einzigartiges Logo der IS, sondern im Kern nur eine Kombination des islamischen Glaubensbekenntnisses, das für alle Muslime von entscheidender Bedeutung ist. Wahrscheinlich ist, dass sich die Propaganda der IS das geschickt zunutze machen wird, um ihr Narrativ – nämlich dass der Westen nicht gegen Extremisten, sondern gegen den Islam kämpft – zu stärken.
Veröffentlicht am 18. September 2014
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Ein al-Kaida-Chef, der keiner ist
Saif al-Adel sei neuer Chef der Terrororganisation, behaupten Medien. Ein kritischer Blick auf eine „bestätigte Meldung“, die keine ist.
AQAP: Al-Kaidas blutiger Ableger
Durch die Unruhen im Jemen und verstärkter Jihadisten-Propaganda rückt die “al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel” in den Mittelpunkt des westlichen Interesses.