Beirut verschwindet unter einer Smog-Wolke
Titelbild: „Smoggy Beirut“ von rabiem22; Lizenz: (CC BY 2.0)
Schädliche Dieselgeneratoren und alte Autos: Die Luftverschmutzung in Beirut wird von Jahr zu Jahr schlimmer. Lösung ist keine in Sicht.
Homosexualität im Libanon: Beschuldigte Soldaten werden nicht angeklagt
Titelbild: „علم لبناني“ von Flickr/abdallah kheir ,Lizenz: (CC BY-NC-ND 2.0)
Schritt für Schritt wird Homosexualität im Libanon entkriminalisiert. Nun sogar im Militär.
Libanons Immo-Party droht ein jähes Ende
Titelbild:„Night comes to life“ von Ahmad Moussaoui , Lizenz: (CC BY 2.0)
Der Immobilienmarkt des Libanon erlebt einen gefährlichen Abschwung – die Auswirkungen drohen auf andere Sektoren der schwächelnden Wirtschaft überzugreifen.
Richter im Libanon: Homosexualität ist kein Verbrechen
Titelbild: „Rainbow Flag“ von Flickr/qthomasbower , Lizenz: (CC BY 2.0)
Ein Berufungsgericht hat den Freispruch mehrerer verhafteter Homosexueller bestätigt. Ein weiterer Schritt zur Entkriminalisierung im Libanon.
Beirut Pride: Einzige LGBT-Veranstaltung der Arabischen Welt abgesagt
Titelbild:„Pride“ von Michael Ruiz , Lizenz: (CC BY 2.0)
Nach massiven Druck durch die libanesischen Behörden musste die diesjährige Pride-Week in Beirut abgesagt werden.
Syrien: Nur 14 Prozent der russischen Luftschläge gegen den IS
Laut einer nun veröffentlichten Erhebung konnte das syrische Regime dank der Unterstützung aus Moskau rund die Hälfte des Landes zurückerobern.
Wahlen im Libanon: The Good, the Bad, the Ugly
Am Sonntag wählt der Libanon ein neues Parlament. Ein kurzer Reiseführer für Neueinsteiger in die libanesische Innenpolitik.
Libanon: Wahl mit ungewissem Ausgang
Titelbild:„Not in Session“ von rabiem22 , Lizenz: (CC BY 2.0)
Nach fast einem Jahrzehnt Pause, wird im Zedernstaat im Mai wieder ein Parlament gewählt.
Eine Milliarden-Botschaft für Beirut
Den Bauplatz hat man endlich gefunden, nun weiß man auch wie sie aussehen wird: Nach jahrelanger Suche und noch längerem hin und her wurden 2018 vom US-Außenministerium die Pläne für die neue US-Botschaft im Libanon vorgestellt.
Medien in der Arabischen Welt
Titelbild: „al jazeera english newsroom“ von Paul Keller , Lizenz: (CC BY 2.0)
Linksammlung englisch- und französischsprachiger Medien- und Nachrichtenportale in der Arabischen Welt, die laufend erweitert wird.
1001 Geschichten über die Arabische Sprache
Titelbild: „Arabic“ von Andrew Moore ,Lizenz: (CC BY-SA 2.0)
Ist die Arabische Sprache einfach oder schwer? Stimmt es, dass Malteser Arabisch sprechen? Versteht man Arabisch, wenn man Hebräisch spricht? – 1001 9 Fakten über Arabisch.
Neuwahlen im Libanon: Langer Weg zum Minimalkonsens
Eine lange verhandelte Wahlreform wurde am Freitag in Beirut beschlossen, nach jahrelanger Pause wird wieder ein Parlament gewählt.
Libanon: Stillstand im Auge des syrischen Sturms
Seit zwei Jahren hat der Libanon kein Staatsoberhaupt mehr, tausende syrische Flüchtlinge strömen ins Land. Lokalaugenschein in Bar Elias
Palästinenser im Libanon: Flüchtlinge zweiter Klasse
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte sind zigtausende Palästinenser auf der Flucht – dieses Mal vor der Gewalt in Syrien. Doch im Libanon werden sie als Flüchtlinge nicht anerkannt – Ein Lokalaugenschein
Die schwarze Fahne der Miliz "Islamischer Staat"
Wien – Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Wolfgang Brandstetter und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner haben Mitte September ein Maßnahmenpaket gegen Extremismus vorgestellt. Neben einer Reihe anderer Maßnahmen planen die ÖVP-Minister auch eine Verschärfung des Abzeichengesetzes. Dieses sieht vor, dass die Symbole und Abzeichen von Organisationen wie IS und al-Kaida nicht mehr öffentlich gemacht werden dürfen.
Die deutsche Regierung hat bereits zuvor der radikalislamischen Organisation alle Aktivitäten in Deutschland verboten. Das Verbot betreffe jede Beteiligung an der IS, auch Propaganda in sozialen Medien und das Tragen von Kennzeichen.
Damit folgt sie einer in Medien und Öffentlichkeit oft gestellten Forderung: dem Verbieten von „IS-Fahnen“, „IS-Logos“ und „IS-Symbolen“. Doch was sind „IS-Symbole“ eigentlich? Die Kämpfer der IS schwenken weder Fahnen mit der Bezeichnung „Islamischer Staat“ noch ein einzigartiges Logo, sondern eine schwarze Fahne mit zwei arabischen Schriftzügen.
Fahnen des Propheten
Zwar verwendet IS diese Symbolik durchgängig für alle Gebäude, Fahrzeuge, Uniformen und in Propagandavideos, doch sind die IS-Kämpfer nicht die einzigen, die sich dieser Fahnen bedienen: Fundamentalistische Gruppen in Libyen, Tunesien, Ägypten und im Jemen verwendeten die heute als „IS-Symbole“ bezeichneten Fahnen schon vor geraumer Zeit: Von der Ansar al-Sharia in Libyen über Islamisten in Tunesien bis hin zur „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP), deren Dachorganisation, die Al-Kaida, mit der IS sogar verfeindet ist, verwenden viele Gruppen die exakt gleiche Fahne wie IS. (Fotos dazu auf derStandard.at)
Der Ursprung der von der IS verwendeten Symbolik liegt tief in der islamischen Geschichte: Überlieferungen zufolge verwendete der Prophet Mohammed zwei Fahnen, einerseits eine unbeschriftete weiße Fahne, andererseits eine ebenfalls unbeschriftete schwarze Fahne, die den Namen Rayat al-Uqab („Fahne des Adlers“) trug. Nach dem Tod des Propheten verwendeten zunächst seine unmittelbaren Nachfolger, die „rechtgeleiteten Kalifen“, dann unterschiedliche Dynastien die Farben weiter.
Suche nach Legitimität
Islamische Bewegungen griffen die schwarze Fahne im Lauf der Geschichte immer wieder auf. Jihadistische Gruppen, die das frühe islamische Zeitalter idealisieren, begannen die Symbolik im 21. Jahrhundert in Propagandavideos zu verwenden und entwickelten sie weiter. Im Fall der IS wurden der schwarzen Fahne die beiden Teile der Shahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, hinzugefügt. Der erste Teil – „Es gibt keinen Gott, außer (den einen) Gott“ – steht in weißer Schrift im oberen Teil der Fahne; der zweite Teil der Shahada – „Mohammed ist der Prophet Gottes“ – wurde in Form des Siegels des Propheten, das Mohammed in seiner Korrespondenz verwendete, hinzugefügt.
Es ist eine Symbolik, die der IS die gewünschte Legitimität und den Anspruch, ein Staat für alle Muslime zu sein, verleihen soll. Wohl nicht ohne Kalkül, denn gleichzeitig sind es Symbole, gegen die auch gemäßigte Muslime letztlich nichts vorbringen können, da sowohl die schwarze Fahne als auch das islamische Glaubensbekenntnis und das Siegel des Propheten im Islam als historisch belegt und als legitime Symbole angesehen werden.
Um das zu untermauern, veröffentlichte die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ (ISI), der Vorgänger der heutigen IS, Anfang 2007 ein Dokument, in der sie die „Legitimität der Fahne des Islams“ darlegten. Darin behaupteten die Extremisten unter Berufung auf islamische Gelehrte, die verwendete Fahne sei sogar eine exakte Kopie der Fahne des Propheten Mohammed.
Im Libanon wurden User dazu aufgerufen, Fahnen, die IS verwendet, zu verbrennen.
Wer also die Fahne, die die IS verwendet, verbietet (bzw. sogar verbrennt, wie dies derzeit Aktivisten im Libanon machen), verbannt kein einzigartiges Logo der IS, sondern im Kern nur eine Kombination des islamischen Glaubensbekenntnisses, das für alle Muslime von entscheidender Bedeutung ist. Wahrscheinlich ist, dass sich die Propaganda der IS das geschickt zunutze machen wird, um ihr Narrativ – nämlich dass der Westen nicht gegen Extremisten, sondern gegen den Islam kämpft – zu stärken.