Bangen um Mossuls schiefes Minarett
In der umkämpften Stadt Mossul steht ein Minarett, das nicht nur Wahrzeichen ist, sondern hohe symbolische Bedeutung hat.
Milizen: Schiitischer Jihad in Syrien
Syrien ist Tummelplatz für Männer geworden, die ihren Glauben verteidigen wollen. Doch nicht nur Sunniten ziehen in den Jihad.
Neuwahlen im Libanon: Langer Weg zum Minimalkonsens
Eine lange verhandelte Wahlreform wurde am Freitag in Beirut beschlossen, nach jahrelanger Pause wird wieder ein Parlament gewählt.
Libanon: Stillstand im Auge des syrischen Sturms
Seit zwei Jahren hat der Libanon kein Staatsoberhaupt mehr, tausende syrische Flüchtlinge strömen ins Land. Lokalaugenschein in Bar Elias
Londons Polizei trotz Anschlägen weiterhin unbewaffnet
Titelbild:„G20 Protest Bank of England“ von Flickr/andriuXphoto , Lizenz: (CC BY-SA 2.0)
Rund 90 Prozent der „Bobbies“ der britischen Hauptstadt tragen keine Schusswaffen. Das Prinzip dahinter ist 180 Jahre alt.
Talk Radio: Amerikas Empörungsindustrie
Titelbild: Darren Cowley (Public Domain)
Millionen Amerikaner hören täglich wütende Moderatoren im Talk Radio, die gegen alles Nichtkonservative wettern. Ihr Motto „wir gegen die anderen“ ist in der US-Politik längst angekommen
Palästinenser im Libanon: Flüchtlinge zweiter Klasse
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte sind zigtausende Palästinenser auf der Flucht – dieses Mal vor der Gewalt in Syrien. Doch im Libanon werden sie als Flüchtlinge nicht anerkannt – Ein Lokalaugenschein
Arabische Nächte in Österreich: „Wien ist ein Garten aus dem Paradies“
Titelbild: Maxum/Österreich Tourismus
Tourismus: Immer mehr Besucher aus dem arabischen Raum besuchen die Bundeshauptstadt – ein hierzulande kaum bekanntes, aber in Arabien populäres Lied trägt dazu bei.
Brutalität als Strategie des „Islamischen Staates“
Die Extremisten des „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ stellen ihre Gräueltaten nicht grundlos gerne zur Schau.
Jihadisten in Syrien: Hilfe aus dem Kaukasus
Mit Omar al-Shishani ist ein gebürtiger Georgier in die Führungsriege des Islamischen Staates aufgestiegen – die Ränge der Islamisten internationalisieren sich.
Virtueller Brandbeschleuniger für Jihadisten-Nachwuchs
Jugendliche aus Österreich rufen im Internet zur Unterstützung des „Islamischen Staates“ und zur Verfolgung von Jesiden auf. Der Verfassungsschutz ermittelt bereits wegen Verhetzung.
Syriens historisches Erbe zwischen den Fronten
Fotos: Lens Young Homsi
Tägliche Todesmeldungen aus Syrien lassen die Zerstörung von Gebäuden als Kollateralschaden erscheinen. Doch mit dem Verlust dutzender Kulturdenkmäler verschwinden immer öfter Spuren tausendjähriger Geschichte.
Mohamed M.: Jihadisten-Post aus Wiener Gefängniszelle
Mohamed M. hat seine Haftstrafe wegen Terror-Beteiligung abgesessen.Untätig dürfte er während der Haft nicht gewesen sein.
Zaatri-Camp in Jordanien: „Jedes Problem scheint hierher zu kommen“
Titelbild:„1280px-An_Aerial_View_of_the_Za’atri_Refugee_Camp“ von Prachatei (CC BY-NC-ND 2.0)
Bis zu 3.000 Menschen überqueren täglich die syrische Grenze nach Jordanien. Die nicht enden wollende Flut an Flüchtlingen könnte das Königreich destabilisieren – Ein Lokalaugenschein.
Wiener Hilfe für das neue Kalifat
Ein junger Wiener ist aufgebrochen, um sich dem neu gegründeten Islamischen Kalifat anzuschließen. Drei Minderjährige aus Österreich wurden indes von den Behörden bereits an ihrer Reise ins Kriegsgebiet gehindert.
Hashd al-Shaabi – Iraks schiitische Schattenarmee
Titelbild:“Iraq’s Fallujah after Liberation“ by Mahmoud Hosseini, Lizenz:(CC-BY 4.0)
Seit 2014 haben sich im Irak schiitische Milizen gebildet, um sich gegen den Vormarsch des IS zu wehren. Bei der Befreiung Mossuls sind sie an vorderster Front dabei sein
Jihadisten-Jubel über Donald Trumps Sieg
Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, „die Scheiße“ aus dem Islamischen Staat zu bomben. Nach seinem Sieg freut das ausgerechnet die Anhänger der radikal-islamischen Extremisten.
Der große Raubzug
Titelbild: „Village Morning, Yemen“ von Rod Waddington, Lizenz: CC BY-SA 2.0)
Illegaler Kulturgüterhandel: Im Windschatten der menschlichen Tragödien im im Jemen, Irak und Syrien läuft das große Geschäft: Die Überlebenden werden ihres kulturellen Erbes beraubt.
CIA-Angriff auf die Englische Grammatik
Al-Kaida veröffentlichte zwei neue Ausgaben ihres Magazins „Inspire“ – CIA wollte das durch Drohnenangriffe unterbinden – ohne Erfolg.
Vom Wiener Fußballplatz in den syrischen Jihad
Ein gebürtiger Österreicher ist aufgebrochen, um im syrischen Bürgerkrieg in den Jihad gegen Assad zu ziehen, und gestorben. Seinem Beispiel folgen immer mehr junge Männer.
Die schwarze Fahne der Miliz "Islamischer Staat"
Wien – Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, Justizminister Wolfgang Brandstetter und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner haben Mitte September ein Maßnahmenpaket gegen Extremismus vorgestellt. Neben einer Reihe anderer Maßnahmen planen die ÖVP-Minister auch eine Verschärfung des Abzeichengesetzes. Dieses sieht vor, dass die Symbole und Abzeichen von Organisationen wie IS und al-Kaida nicht mehr öffentlich gemacht werden dürfen.
Die deutsche Regierung hat bereits zuvor der radikalislamischen Organisation alle Aktivitäten in Deutschland verboten. Das Verbot betreffe jede Beteiligung an der IS, auch Propaganda in sozialen Medien und das Tragen von Kennzeichen.
Damit folgt sie einer in Medien und Öffentlichkeit oft gestellten Forderung: dem Verbieten von „IS-Fahnen“, „IS-Logos“ und „IS-Symbolen“. Doch was sind „IS-Symbole“ eigentlich? Die Kämpfer der IS schwenken weder Fahnen mit der Bezeichnung „Islamischer Staat“ noch ein einzigartiges Logo, sondern eine schwarze Fahne mit zwei arabischen Schriftzügen.
Fahnen des Propheten
Zwar verwendet IS diese Symbolik durchgängig für alle Gebäude, Fahrzeuge, Uniformen und in Propagandavideos, doch sind die IS-Kämpfer nicht die einzigen, die sich dieser Fahnen bedienen: Fundamentalistische Gruppen in Libyen, Tunesien, Ägypten und im Jemen verwendeten die heute als „IS-Symbole“ bezeichneten Fahnen schon vor geraumer Zeit: Von der Ansar al-Sharia in Libyen über Islamisten in Tunesien bis hin zur „Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel“ (AQAP), deren Dachorganisation, die Al-Kaida, mit der IS sogar verfeindet ist, verwenden viele Gruppen die exakt gleiche Fahne wie IS. (Fotos dazu auf derStandard.at)
Der Ursprung der von der IS verwendeten Symbolik liegt tief in der islamischen Geschichte: Überlieferungen zufolge verwendete der Prophet Mohammed zwei Fahnen, einerseits eine unbeschriftete weiße Fahne, andererseits eine ebenfalls unbeschriftete schwarze Fahne, die den Namen Rayat al-Uqab („Fahne des Adlers“) trug. Nach dem Tod des Propheten verwendeten zunächst seine unmittelbaren Nachfolger, die „rechtgeleiteten Kalifen“, dann unterschiedliche Dynastien die Farben weiter.
Suche nach Legitimität
Islamische Bewegungen griffen die schwarze Fahne im Lauf der Geschichte immer wieder auf. Jihadistische Gruppen, die das frühe islamische Zeitalter idealisieren, begannen die Symbolik im 21. Jahrhundert in Propagandavideos zu verwenden und entwickelten sie weiter. Im Fall der IS wurden der schwarzen Fahne die beiden Teile der Shahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses, hinzugefügt. Der erste Teil – „Es gibt keinen Gott, außer (den einen) Gott“ – steht in weißer Schrift im oberen Teil der Fahne; der zweite Teil der Shahada – „Mohammed ist der Prophet Gottes“ – wurde in Form des Siegels des Propheten, das Mohammed in seiner Korrespondenz verwendete, hinzugefügt.
Es ist eine Symbolik, die der IS die gewünschte Legitimität und den Anspruch, ein Staat für alle Muslime zu sein, verleihen soll. Wohl nicht ohne Kalkül, denn gleichzeitig sind es Symbole, gegen die auch gemäßigte Muslime letztlich nichts vorbringen können, da sowohl die schwarze Fahne als auch das islamische Glaubensbekenntnis und das Siegel des Propheten im Islam als historisch belegt und als legitime Symbole angesehen werden.
Um das zu untermauern, veröffentlichte die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ (ISI), der Vorgänger der heutigen IS, Anfang 2007 ein Dokument, in der sie die „Legitimität der Fahne des Islams“ darlegten. Darin behaupteten die Extremisten unter Berufung auf islamische Gelehrte, die verwendete Fahne sei sogar eine exakte Kopie der Fahne des Propheten Mohammed.
Im Libanon wurden User dazu aufgerufen, Fahnen, die IS verwendet, zu verbrennen.
Wer also die Fahne, die die IS verwendet, verbietet (bzw. sogar verbrennt, wie dies derzeit Aktivisten im Libanon machen), verbannt kein einzigartiges Logo der IS, sondern im Kern nur eine Kombination des islamischen Glaubensbekenntnisses, das für alle Muslime von entscheidender Bedeutung ist. Wahrscheinlich ist, dass sich die Propaganda der IS das geschickt zunutze machen wird, um ihr Narrativ – nämlich dass der Westen nicht gegen Extremisten, sondern gegen den Islam kämpft – zu stärken.
Veröffentlicht am 18. September 2014
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AQAP: Al-Kaidas blutiger Ableger
Durch die Unruhen im Jemen und verstärkter Jihadisten-Propaganda rückt die “al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel” in den Mittelpunkt des westlichen Interesses.